Lausitzer Rundschau: Neues Chaos bei der Berliner S-Bahn
Archivmeldung vom 08.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Dutzenden von Millionen, die die Bahn bei der Berliner S-Bahn abzweigte, drohen ein einstmals weltweit gerühmtes Nahverkehrssystem dauerhaft lahmzulegen. Dabei stammt das Geld für den Betrieb vom Steuerzahler, und die Bahn ist nach wie vor vollständig in öffentlichem Besitz.
Ihr Ex-Chef Hartmut Mehdorn, der die Berliner S-Bahn in die Misere führte, konnte einst Kanzler Gerhard Schröder davon überzeugen, dass Personenbeförderung nichts bringt für einen Weltkonzern, dafür aber der Warentransport. Jetzt fährt die Bahn bei der Logistik herbe Verluste ein, und bei der S-Bahn fährt sie fast gar nicht mehr. Allmählich kommt Stück für Stück auch die ganze Skandalchronik ans Tageslicht, die enthüllt, wie ein Unternehmen ausgeschlachtet wurde. Die Misere der Berliner S-Bahn ist also ein Lehrbeispiel für die Unfähigkeit von Politikern, öffentliche Interessen durchzusetzen. Sie ist von einer Reihe prominenter Sozialdemokraten zu verantworten, die Mehdorn stützten und an den verantwortlichen Stellen saßen und unverantwortliche Verträge unterschrieben. Hunderttausende, denen kein Dienstwagen im Urlaub zusteht, wird jetzt über Monate hinweg ihr tägliches Beförderungsmittel geklaut. Die werden hoffentlich klug genug sein, am 27. September kund zu tun, was ihnen zusteht - nicht im Urlaub, sondern auf dem täglichen Weg zur Arbeit.
Quelle: Lausitzer Rundschau