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Westfalenpost: Köhler, wenn er will SPD tut sich schwer mit der Wiederwahl

Archivmeldung vom 13.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In Popularitäts-Umfragen rangiert Horst Köhler ganz oben. Die Menschen mögen ihn, weil er nicht dem typischen Politiker-Bild entspricht. Und weil der Bundespräsident sich nicht vereinnahmen lässt - auch nicht von der Union, die ihn in das höchste Amt gebracht hatte.

Gegen eine Wiederwahl des beliebten Staatsoberhauptes Hürden aufzubauen, gehört zum Unklarheiten-Programm der SPD. Besser: Eines Teils der Sozialdemokraten. Von Fraktionschef Struck weiß man, dass er Köhler nicht abwählen will. Von Parteichef Beck ahnt man es. Die rechnerische Möglichkeit, in der Bundesversammlung einen eigenen Kandidaten durchzubringen, mag gegeben sein. Aber nur gemeinsam mit den Linken und mit den Stimmen von ganz rechts. Da schaudert es manchen, nicht nur in der SPD-Führung. Diese "Partner" machen sich nicht gut bei der Bundestagswahl. Es stimmt schon: Gesine Schwan ist präsidiabel. Ob die Wissenschaftlerin mehr nach vorne drängt oder andere gerne drängen lässt, ist nicht recht klar. Ein Argument für sie hat an Schlagkraft verloren: Dass es in der Politik höchste Zeit sei für eine Frau an der Spitze. Die SPD-Kandidatin könne andere inhaltliche Akzente setzen, meint die Schwan-Fraktion. Dass sich die Macht des Staatsrepräsentanten auf Worte beschränkt, wird bewusst übersehen. Was hat Köhler Falsches gesagt oder getan? Am besten wäre, Horst Köhler würde am 23. Mai, ein Jahr vor der Bundesversammlung, klar sagen: "Ja, ich will noch einmal antreten!" Die Unterstützung von Union, FDP und Volkes Gunst hätte er. Der SPD würde eine baldige Zustimmung nicht schaden.

Quelle: Westfalenpost (von Bodo Zapp)

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