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Lausitzer Rundschau: Zur Kirchenhaltung bei Gentests an Embryonen

Archivmeldung vom 27.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

So aktuell waren die Weihnachtspredigten der deutschen Bischöfe schon lange nicht mehr: Soll die Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland verboten werden? Dürfen Eltern vor der Einpflanzung eines künstlich erzeugten Embryos in den Mutterleib erfahren, ob aus ihm möglicherweise ein behindertes Kind entstehen wird? Dürfen sie sich aussuchen, ob sie dieses Kind bekommen wollen? Und dürfen sie den Embryo auf andere Eigenschaften untersuchen?

Viel spricht dafür, dass diese Fragen das große bioethische Thema des kommenden Jahres werden. Doch einfache Antworten darauf gibt es nicht. Während katholische Bischöfe völlig zu recht vor dem gezielten Aussondern von behindertem Leben warnten, sind die Protestanten geteilter Meinung: Bayerns Landesbischof Johannes Friedrich ist für ein PiD-Verbot, der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider hingegen für eine begrenzte Zulassung der PiD. So oder so bleibt das ethische Dilemma. Vor allem die Protestanten werden klären müssen, wie sie zum Anfang des menschlichen Lebens stehen. Um Eindeutigkeit kommen sie nicht herum: Das schulden sie allen Entscheidungsträgern, die bei schwierigen ethischen Fragen gern den Rat der Kirchen in Anspruch nehmen. Da wäre es gut, würde es wenigstens innerhalb der eigenen Kirche eine verlässliche und klare Linie geben.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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