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Neue OZ: Etwas politischer, bitte

Archivmeldung vom 11.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Und wieder die Amerikaner: Mit Christopher A. Sims und Thomas Sargent bauen die USA ihren Vorsprung bei der Zahl der Wirtschafts-Nobelpreisträger weiter aus. 54 von 69 Preisträgern haben bislang ihre Forschungsarbeit an US-Instituten geschrieben. Ein beeindruckendes Ergebnis. Aber angesichts der weltweiten Finanzkrise, die ihren Ursprung in den USA hatte, ist dieses Votum auch fragwürdig.

Die USA sitzen auf einem gigantischen Schuldenberg und haben in den vergangenen Jahren Millionen Jobs auf dem eigenen Arbeitsmarkt verloren. Unbestritten dürfte sein, dass Länder mit einer sozialen Marktwirtschaft wie die Bundesrepublik Wirtschaftskrisen sehr viel besser meistern als überregulierte Systeme oder als solche ohne Regeln. Mit der Vergabe des diesjährigen Wirtschafts-Nobelpreises wurde die Chance für eine längst fällige Neuerung vertan. Angesichts der großen Krisen muss auch dieser Preis endlich politischer werden, ähnlich wie die Auszeichnungen für Frieden und Literatur.

Der Wirtschaftsnobelpreis wurde bisher nur für Leistungen in der Forschung vergeben. Mit Blick auf den Abgrund, an den die gesamte Welt durch ungezügeltes Treiben auf einem unregulierten Markt geführt wurde, wäre ein Wechsel nötig. Das Stockholmer Komitee sollte die Macht der Auszeichnung stärker für eine humanere Wirtschaftsordnung einsetzen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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