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WAZ: Gelb ist nicht sexy

Archivmeldung vom 15.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Guido Westerwelle ist, durch eigenes Zutun, längst zum Sündenbock der Regierung geworden. Jetzt kündigt ihm in einer Allensbach-Umfrage auch noch die wirtschaftliche Elite des Landes die Freundschaft. Sie glaubt, die FDP könne vom Rücktritt ihres Vormanns nur profitieren.

Für Westerwelle ist das sehr bitter. Ebenso vielsagend war schon die Reaktion der eigenen Parteifreunde auf die ätzende Kritik des bewährten liberalen Stänkerers Kubicki. Man nahm Westerwelle in Schutz, offensiv verteidigt wurde der eigene Vormann nicht. Weiß niemand mehr, wozu man Westerwelle noch benötigt? Hotel, Steuersenkung, Maulwurf. Das sind die Peinlichkeits-Chiffren für die FDP. Die liberalen Minister für Gesundheit, Justiz und Entwicklung findet kaum jemand toll. Schwerer wiegt, dass die Liberalen über Kanzlerin Merkels Alternativlos-Politik ihre Botschaft verloren haben. An Rettungsschirmen ist gar nichts liberal. Im Gegenteil: Das ist nicht freiheitlich, sondern staatswirtschaftlich. Hieße das Problem der FDP nur Westerwelle, es wäre leicht lösbar. Es ist aber so: Der Zeitgeist strahlt grün, nicht gelb.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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