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Rheinische Post: Problem Kosovo

Archivmeldung vom 29.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das endgültige Scheitern der Verhandlungen über die Zukunft des Kosovo verheißt nichts Gutes. Der Balkan geht gewalttätigen Zeiten entgegen, denn es ist nicht anzunehmen, dass die Kosovo-Albaner auf die Erklärung ihrer Unabhängigkeit am 10. Dezember verzichten und dass die Serben die einseitige Abtrennung ihrer bisherigen Südprovinz achselzuckend hinnehmen.

Nun droht dieser Statuskonflikt auf die Nachbarn überzugreifen. Sollte der Kosovo tatsächlich unabhängig und vor allem von der EU anerkannt werden, will die serbische Teilrepublik in Bosnien ebenfalls ihre Unabhängigkeit. Bei einem Referendum würden mehr als 90 Prozent ihrer Bewohner dafür stimmen. Politisch wie rechtlich könnte die EU nichts dagegen unternehmen. Das sieht nach Kompensation für den Verlust des Kosovo aus.
An dieser Entwicklung tragen die EU wie auch die USA ein gerüttelt Maß Mitschuld. Sie wollten die Serben zum Einlenken zwingen und drohten mit der Anerkennung der kosovarischen Unabhängigkeit. Bei soviel Schützenhilfe bestand für die Kosovo-Albaner wenig Neigung zur Kompromissbereitschaft. Die UNO, die seit 1999 das Kosovo verwaltet, wird nicht handeln können. Russland steht auf Seiten der Serben. Damit ist der Sicherheitsrat blockiert.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post


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