WAZ: Verantwortung
Archivmeldung vom 28.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschland wird auch am Hindukusch verteidigt." Als der frühere Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) diesen Satz formulierte, ahnte man nicht, dass Bundeswehrsoldaten eines Tages in den Nahost-Konflikt eingreifen würden. Dennoch hatte Struck eine Art Naturgesetz angesprochen.
Wenn unter dem Mandat der Vereinten
Nationen Soldaten in die Welt entsandt werden, um Krisen zu
befrieden, dann kann Deutschland sich nicht heraushalten. Es ist eine
Frage der Verantwortung. Man kann schwerlich glaubwürdig Frieden
fordern, wenn nur die anderen Staaten den oft bitteren Preis dafür
bezahlen sollen.
Im Nahen Osten gab es lange den Vorbehalt der deutschen Geschichte.
Seit Israels Premier Ehud Olmert den Wunsch nach einer Beteiligung
der Bundeswehr geäußert hat, sind Vorbehalt und Ausflüchte entfallen.
Wenn jetzt Regierungsmitglieder von einem "Kampfeinsatz" sprechen,
dann heißt das zweierlei. Zum einen, dass kein noch so durchdachtes
Mandat alle Risiken in diesem hoch komplizierten Krisenfeld
ausschließen kann. Zum anderen: Es gibt kein Zurück mehr.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung