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Rheinische Post: Obamas Zwangslage

Archivmeldung vom 14.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Den USA droht eine "Vietnamisierung" ihrer Außenpolitik. Das bedeutet, die Fehler im Kampf gegen die Vietkong-Guerilla in Vietnam Ende der 60er Jahre könnten sich in Afghanistan beim Kampf gegen die Taliban-Guerilla weitgehend wiederholen.

Beide Gegner waren einst und sind heute schwer greifbar. Beide ordneten ihr Leben der gemeinsamen Idee des bedingungslosen Kampfes gegen jeglichen Feind unter. Obama will Berichten zufolge jetzt weitere 13 000 Soldaten an den Hindukusch beordern, ohne sicher sein zu können, dass dies militärisch endlich die langersehnten Erfolge bringt. So war es auch in Vietnam. Acht Jahre Krieg gegen die islamistischen Taliban und noch immer kein buchbarer Abzugstermin haben in der US-Bevölkerung angesichts steigender Totenzahlen bei der Truppe zu grundsätzlichen Zweifeln am Sinn des Einsatzes geführt. Das war in Vietnam ähnlich. Am Ende stand die Niederlage, gefolgt vom nationalen Trauma. Ein solches Trauma würde die USA heute erschüttern. Andere Mächte wie China, Indien oder Brasilien haben an Bedeutung gewonnen. Der Energieriese Russland versucht, an altem Glanz anzuknüpfen. Eine Niederlage in Afghanistan würde die Rolle und den Einfluss der USA in der Welt gehörig schmälern.

Quelle: Rheinische Post

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