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Rheinische Post: Rot-rotes Risiko

Archivmeldung vom 21.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein größeres Geschenk könnten SPD und Linkspartei der CDU wohl kaum machen, als tatsächlich in Hessen Seit' an Seit' die Wahl einer Ministerpräsidentin Andrea Ypsilanti zu versuchen. Derzeit streuen SPD-Politiker die Variante, Ypsilanti könne sich mit Hilfe von Grünen und Linkspartei wählen lassen und eine Minderheitsregierung führen.

Wenn es vorher keine Koalitionsabsprachen gebe, breche sie nicht ihr Wahlversprechen, keinesfalls mit der Linkspartei zu kooperieren. So weit, so bizarr. Diese hochriskante Operation könnte die SPD innerlich zerreißen und wäre das gefundene Fressen der Union für den Bundestagswahlkampf. Falls Ypsilanti tatsächlich diesen schwankenden Steg zur Macht betritt, droht ihr ein schmachvolles Scheitern wie Heide Simonis in Kiel. 56 Ja-Stimmen sind bei der geheimen (!) Wahl im Landtag nötig, Rot-Rot-Grün hätte insgesamt nur eine Stimme über dem Limit. Angesichts der unberechenbaren Truppe der Linkspartei und der Abscheu mancher gestandener Sozialdemokraten gegen die Linke wäre die Aktion politisch geradezu lebensmüde. Zumindest dieses Risiko sollte die SPD davon abhalten - wenn es schon nicht das Wohl des Industrielandes Hessen ist, das eine stabile Regierung braucht.

Quelle: Rheinische Post (von Stefan Reker)

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