Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Commerz- und Dresdner Bank
Archivmeldung vom 26.08.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchluss ist mit dem Traum eines Allfinanzkonzerns. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man Versicherungen verkauft oder mit dem Geld der Kunden sorgsam umgehen soll.
Außerdem hat es der Allianz-Konzern nicht vermocht, Stetigkeit in die Entwicklung seiner Tochter Dresdner Bank zu bringen. Viele Kunden waren den ständigen Wechsel ihrer Ansprechpartner leid. Wer bringt sein Geld schon gern zu einer Baustelle, wo immer irgendetwas an der Struktur verändert wird? Dagegen hat es die Commerzbank in den vergangenen Jahren fertiggebracht, sich stetig vorwärts zu entwickeln. Aus dem Übernahmekandidaten, dessen Tage als Single gezählt schienen, ist ein Konzern geworden, der nun selbst als aktiver Partner in eine mögliche Fusion mit der Dresdner Bank geht. Damit ist aber nicht garantiert, dass Gelb und Grün harmonieren. Um Synergien zu heben, werden vermutlich Filialen geschlossen und Mitarbeiter entlassen. Das stärkt die Bilanz, geht aber zu Lasten des Verbrauchers. Er muss sich darauf einstellen, dass die bunte Bankenlandschaft noch weitere Farbtupfer verliert. Die Deutsche Bank wird sich nun erst recht anstrengen, die Postbank aus ihrer Single-Existenz zu erlösen.
Quelle: Westfalen-Blatt