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Lausitzer Rundschau: Studie offenbart großes Unwissen über die DDR

Archivmeldung vom 28.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die DDR hat gute Chancen, ins kollektive Gedächtnis der Brandenburger als gemütliches, wenn auch vielleicht etwas biederes Sozialwesen einzugehen, das - unter Führung von Konrad Adenauer und Willy Brandt - besonders den Umweltschutz hochhielt und es alles in allem mit dem anderen deutschen Staat in jeder Beziehung aufnehmen konnte.

Dies jedenfalls lässt eine Studie der Freien Universität Berlin vermuten, die den Schülern des Landes eine eklatante Unkenntnis der jüngsten deutschen Geschichte attestiert. Dabei ist die fälschliche Zuordnung der beiden früheren westdeutschen Kanzler, die immerhin ein Drittel der Befragten für ehemalige DDR-Politiker hielt, nur augenfälligster Ausdruck eines insgesamt erschreckenden Bildes. Wenn 80 Prozent der Schüler rundheraus zugeben, über die DDR nichts oder wenig zu wissen, weil das Thema im Unterricht nur am Rande behandelt wird - und das, obwohl zwei Drittel grundsätzliches Interesse daran hätten, mehr zu erfahren -, dann ist das ein Armutszeugnis für die Schulpolitik. Der Widerwille, sich mit vier Jahrzehnten DDR-Geschichte zu befassen, ist im Land weit verbreitet und beileibe kein Phänomen, das nur auf den Bildungsbereich beschränkt wäre. Unsicherheit mag da eine große Rolle spielen - die Sorge, falsch verstanden zu werden, die Befürchtung, sich frühere Fehler oder Fehleinschätzungen eingestehen oder die eigene Biografie verteidigen zu müssen. Davon sind auch Lehrer nicht frei. Aber Wissen ist die notwendige Voraussetzung für ein eigenes kritisches Urteil. Wenn Schule schwierige Themen ausklammert, kann sie ihren Auftrag nicht erfüllen. Dabei wäre das gar nicht so schwer: Wer etwa das in diesem Jahr erschienene Jugendbuch Der Klassenfeind und ich liest, in dem die Journalistin Barbara Bollwahn in Tagebuch-Form ihre Erinnerungen an die Jugend in der DDR aufgeschrieben hat, der bekommt - abseits der großen Politik - einen ziemlich guten Eindruck davon, was in diesem Staat (schief) gelaufen ist. Vielleicht sollte das Buch Pflichtlektüre an Brandenburger Schulen werden.

Quelle: Lausitzer Rundschau


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