Rheinische Post: Qual der Wahlen
Archivmeldung vom 18.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas hätte das für ein Wahlsonntag werden können! Eigentlich war für den 17. September 2006 die Bundestagswahl angesetzt. Doch alles kam anders, und so erlebten wir just heute vor einem Jahr den Abgang des Bundeskanzlers Schröder beim vorgezogenen Urnengang.
Mit den
Worten "Nun lassen Sie mal die Kirche im Dorf" an die Adresse von
Angela Merkel verabschiedete sich Schröder von der politischen Bühne.
Wenn es nicht so bedrückend wäre, könnte man Schröder beruhigend
hinterherrufen: Genau das hat sie getan. Zum Positiven verändert hat
sich mit Merkels großem Bündnis der kleinen Lösungen jedenfalls nicht
allzu viel. Auch deshalb haben die Bürger nur lustlos die Wahllokale
in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern aufgesucht. Die Ergebnisse sind
in erster Linie lokal geprägt, aber nicht nur. Drei Erkenntnisse
bleiben: 1. Klaus Wowereit mag in manchen Kreisen beliebt sein,
seiner Berliner SPD hat das wenig geholfen. Von Kanzlerkandidaten
werden andere Ergebnisse erwartet. 2. Die große Koalition der
Mutlosen auf Bundesebene schadet SPD und Union auf Länderebene. 3.
Der Populismus von PDS/Linkspartei verfängt nur, solange die Partei
keine Verantwortung trägt. Sobald sie der Realität begegnet, wandern
Anhänger einfacher Lösungen weiter zu anderen Extremisten, diesmal
zur Schweriner NPD.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post