Rheinische Post: Renten-Trostpflaster
Archivmeldung vom 09.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKein Grund zum Jubeln: Selbst wenn es im Sommer zu einer kleinen Rentenerhöhung kommen wird, dann ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Nach drei Nullrunden sind 0,5 Prozent Anpassung für die Ruheständler ein Trostpflaster.
Die zusätzlichen
Belastungen, die Rentner durch die gestiegene Mehrwertsteuer und die
erhöhten Krankenkassenbeiträge haben, wird der Mini-Anstieg nicht
ausgleichen können.
Erschwerend kommt hinzu, dass noch eine Rechnung offen ist, die
die Rentner begleichen müssen: In den vergangenen Jahren hätte es
nach der Rentenformel Minusrunden geben müssen; dies verhinderte ein
Gesetz. Diese nicht erfolgten Rentenkürzungen müssen ab 2010
nachgeholt werden.
Das Rentensystem bleibt unter Druck - wie auch Kranken- und Pflegeversicherung. Noch ist die Mehrheit der geburtenstarken Jahrgänge erwerbstätig. Wenn sie in den Ruhestand gehen, kommen die wirklich ernsten Probleme auf die Sozialsysteme zu. Vor dem Hintergrund einer rasch alternden Bevölkerung verlieren die Systeme ihren Wert als Vollversicherung. Damit steigt die Verantwortung zur Eigenvorsorge. Je später sich eine Gesellschaft darauf einstellt, desto schwieriger wird der Umbau.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post