Neue OZ: Kommentar zur CSU Europawahl
Archivmeldung vom 08.06.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGanz heftig gezittert hat die CSU in den vergangenen Monaten, ob sie überhaupt den Einzug ins Europaparlament schafft. Diese Nervosität führte auch zu so manch populistischen Äußerungen etwa von Parteichef Horst Seehofer.
Doch nun ist diese Furcht Vergangenheit - und die einzige bayerische Volkspartei hat aufgrund des Wahlergebnisses allen Grund zum Jubel.
Da lässt es sich für die CSU verschmerzen, dass sie bei der Europawahl immerhin acht Prozentpunkte weniger erhalten hat als 2004. Doch das war ein Ausnahmejahr, in dem die Wähler die Regierung Schröder abstrafen wollten. Nein, Vergleichsmaßstab ist die bayerische Landtagswahl, und verglichen damit haben die Christsozialen deutlich zugelegt und auch die Freien Wähler in ihre Schranken weisen können.
Den Erfolg verdankt die CSU vor allem zwei Personen: dem sozialpolitisch orientierten Ministerpräsidenten Seehofer und dem Wirtschaftspolitiker Karl-Theodor zu Guttenberg. Beide haben der Partei zu ihrer früheren Stärke zurückverholfen und es geschafft, die bayerischen Wähler zu mobilisieren. Hinzu kommen die CSU-Kampagne für die Briefwahl und das Ende interner Querelen.
Der Wahlerfolg wird sich vor allem in Berlin auswirken: Die CSU wird in der Bundesregierung wieder erheblich mehr Mitsprache beanspruchen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung