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WAZ: Streit um neuen Ethikrat: Streng öffentlich

Archivmeldung vom 09.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Arbeit gibt es genug für den neuen Ethikrat. Da ist die jüngste Meldung aus Großbritannien nur die Spitze des Eisbergs: Britische Forscher wollen allen Ernstes menschliches Erbgut in die Eizell-Hülle einer Kuh verpflanzen und zum Embryo heranreifen lassen. Sie wollen damit den medizinischen Fortschritt vorantreiben. Doch die Bilder, die sich aufdrängen, sind erschreckend: Sollen Mischwesen, also Chimären, aus Tier und Mensch entstehen?

Was darf, was soll die Wissenschaft? Was muss verboten, was gefördert werden? Darüber hat ein Ethikrat zu diskutieren. Wie verfahren wir in Zukunft mit der Stammzellforschung? Wie sollen Arbeitgeber und Versicherungen mit genetischen Daten umgehen? Auch das Thema Sterbehilfe gehört hierher. Es stärkt ein Gemeinwesen, Fortschritte der Wissenschaft mit einer öffentlichen Debatte zu begleiten. Deshalb ist es falsch, dass der neue Ethikrat in der Regel geheim tagen soll. Und deshalb muss auch das Parlament an der Besetzung maßgeblich beteiligt werden. Der Rat darf nicht wieder in den Verdacht geraten, ein ethisches Abnick-Gremium der Regierung zu sein.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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