Rheinische Post: Problem Korruption
Archivmeldung vom 27.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs war ein weiter Weg von der staatlich geförderten Korruption bis zu ihrer Ächtung. Noch vor neun Jahren standen Auslands-Schmiergelder nicht im Strafgesetzbuch, sondern in der Steuererklärung, zynisch "nützliche Aufwendungen" genannt. Dabei war auch damals schon bekannt, dass Bestechung die Waren teurer, die Qualität schlechter und die Menschen ärmer macht.
Der neueste Korruptions-Index zeigt Deutschland weit weg von
Zuständen, die bedenklich wären. Doch von den sauberen Verhältnissen
Skandinaviens ist der 16. Platz für die Heimat des Klüngels weit
entfernt. Die Verfasser der Rangliste kritisieren unter anderem die
ungeklärten Übergänge von der Politik in den Lobbyismus. Die Debatte
brach zwar auf breiter Front auf, als es für Gerhard Schröder ein
auffällig kurzer Weg vom Kanzleramt zu Gazprom war. Gelöst ist das
Problem aber noch nicht.
Die jüngste Studie belegt, dass die Kluft zwischen reichen und armen Staaten durch Korruption noch größer wird und dass Entwicklungshilfe nur wirken kann, wenn zugleich die Korruption bekämpft wird. Es ist Zeit, die Anti-Korruptions-Hausaufgaben anzugehen. Auch in Deutschland - gerade für den Export-Weltmeister.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post