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Rheinische Post: RWE-Posse

Archivmeldung vom 09.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Aufsichtsrat von RWE hat seinem schlechten Ruf alle Ehre gemacht. Die Kür des neuen Konzern-Chefs geriet zur Posse. Am Ende musste Aufsichtsrats-Chef Schneider gar mit Rücktritt drohen, um einen Kompromiss durchzusetzen, der RWE nicht glücklich machen wird. Das Tandem mit dem international erfahrenen Niederländer Peter Terium am Lenker und dem in Deutschland gut verdrahteten Rheinländer Rolf Martin Schmitz an den Pedalen mag funktionieren.

Aber dass Jürgen Großmann noch fast ein Jahr mitfährt, geht gar nicht. Die Kraft, die der Vorstand braucht, um RWE nach der Energiewende neu aufzustellen, wird nun in Grabenkämpfe fließen. Von einem Konzernchef, der sich selbst für einen Titanen hält, darf man mehr Souveränität erwarten - zumal Großmann selbst es war, der so früh seine Nachfolge geklärt haben wollte. Schuld am Desaster tragen Schneider und vor allem Allianz-Vorstand Paul Achleitner, die die Suche organisierten. Die Kommunen, die 20 Prozent an RWE halten, wurden wie Aktionäre zweiter Klasse behandelt, denen man Entscheidungen diktieren kann. Das werden sich die Kommunen merken: Die Chancen von Achleitner, Schneider als Aufsichtsrats-Chef zu beerben, dürften stark gesunken sein.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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