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WAZ: EU-Vorgabe umgesetzt

Archivmeldung vom 08.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit der Erhöhung der Milchquote hat der Bundesrat den Landwirten gestern einen Bärendienst erwiesen. Aus Sicht des Milchbauern-Verbandes, der sogar eine Verringerung wollte, mag dies so sein.

Die Betrachtung zielt aber zu kurz. Denn die ökonomische Regel, man reguliere das Angebot durch den Staat, um Preise stabil zu halten, greift bei der Milch nicht. Marktexperten weisen zu Recht darauf hin, dass Deutschland auch mit Milch aus dem Ausland überflutet werden könnte. Wenn die Beibehaltung oder gar die Reduzierung der Milchmenge Sinn machen soll, dann müsste dies EU-weit geschehen. Das Gegenteil ist der Fall. 2015 wird die 1984 eingeführte Quote auslaufen - mit dem Hinweis, dass die Regelung den Markt nie ausreichend stabilisieren konnte. Der Bundesrat hat nur konsequent umgesetzt, was die EU vorgegeben hat. Das ist zwar insofern tragisch, da heimische Milchbauern auf der Strecke bleiben werden. Jedoch ist es nur ein Vorbote dessen, was 2015 droht - wenn der Milchmarkt dem freien Wettbewerb ausgesetzt ist.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Daniel Freudenreich)

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