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Rheinische Post: Störfall Atomkraft

Archivmeldung vom 08.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach dem Störfall ist vor dem Störfall. Erst im Sommer 2007 mussten die norddeutschen Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel nach diversen Pannen vom Netz genommen werden. Jetzt, beim Wiederanfahren, wiederholt sich das Spiel im Fall von Krümmel.

Die Reaktion beim Betreiber Vattenfall ist jedesmal gleich: Wurde vor zwei Jahren der Chef der Atomsparte gefeuert, war diesmal der Kraftwerksleiter an der Reihe. Strahlungsgefahr bestand zwar nie, doch zuverlässiger Kraftwerksbetrieb sieht anders aus. Damit trägt der deutsch-schwedische Energiekonzern mehr zur Diskreditierung von Atomkraft bei als alle Schmähungen und Aktionen von Politikern und AKW-Gegnern zusammengenommen. Der neue Vorfall kommt zum ungünstigsten Zeitpunkt. Gerade erst hatten sich die Bundesbürger vor dem Hintergrund der Klimadebatte und steigender Energiepreise in Umfragen wieder aufgeschlossener gegenüber Atomstrom gezeigt; die Kanzlerin hatte sich ausdrücklich für einen verlängerten Betrieb der Atommeiler über 2020 hinaus ausgesprochen. Jetzt aber gilt: Noch ein einziger Störfall, und die Branche darf schon froh sein, wenn sie nur die vereinbarten Restlaufzeiten ohne Abstriche nutzen darf.

Quelle: Rheinische Post

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