WAZ: Kritik an außenpolitischer Rede: Rüttgers polarisiert
Archivmeldung vom 05.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMag sein, dass Jürgen Rüttgers in der einen oder anderen Formulierung prägnanter hätte sein müssen. Seine Rede vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik jedoch als Anbiederung nach links darzustellen, sie als Blamage zu definieren, geht fehl.
Das einfache Schwarz-Weiß-Denken der Neokonservativen ist von der
Realität demaskiert worden. Als letzter radikaler Vertreter dieser
Denkschule hat sich George W. Bush auf den ideologischen und
dogmatischen Irrweg begeben, der die Welt bei weitem nicht sicherer
gemacht hat.
Darauf hat Rüttgers hingewiesen. Wer sich nun von Rechts ereifert
und dem NRW-Ministerpräsidenten vorwirft, seine Positionen seien von
keinerlei Sachkenntnis geprägt, der reagiert reflexartig. Es gibt
eben für den Terror keine monokausale Begründung, auch wenn
eurozentristische oder von den Wählern abgestrafte US-Strategen davon
zu träumen wagten. Das simple "Draufhauen" im Irak oder im Nahen
Osten hat zu keiner Lösung geführt. Das zu erwähnen, ist weder eine
Relativierung des Terrors, noch ist das der Beleg für ein naives,
außenpolitisches Weltbild.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung