Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Sarkozy
Archivmeldung vom 30.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNoch gewährt die Europäische Union auch dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy die übliche Schonfrist von 100 Tagen. Doch schon jetzt ist der Ärger über seine außenpolitischen Alleingänge riesig und lässt für die Zukunft befürchten, dass auch die seit Jahrzehnten für das Vorwärtskommen Europas gut funktionierende Achse Berlin-Paris einen Knacks bekommt.
Zugegeben, es ist nicht nur Frankreich, das sich um die Verbesserung
der Beziehungen zu dem libyschen Staatschef Muammar el Gaddafi
bemüht. Doch nach wie vor ist größtes Misstrauen gegenüber dem
Diktator angebracht, der vor kurzem noch Terrorakte in der ganzen
Welt befahl. Wie unberechenbar Gaddafi weiterhin ist, hat er doch
gerade erst im Fall der bulgarischen Krankenschwestern bewiesen.
Ausgerechnet mit ihm macht Sarkozy nun ein Atomgeschäft. Dabei ist
Gaddafi keinen Deut besser als die Machthaber in Iran und Nordkorea,
denen die EU und USA sehr genau auf die Finger schauen. Der
Grünen-Europaageordnete Daniel Cohn-Bendit hat doch recht: Gaddafi
ist ein »blutrünstiger Diktator, dem nicht zu trauen ist«.
Sarkozy sollte seine europäischen Freunde nicht zu häufig
verprellen.
Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt