Neue OZ: Von höchster Brisanz
Archivmeldung vom 18.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSelten hat sich die Bedeutung der Korruptions-Ranglisten so leicht erschlossen. Denn mit der Wirtschaftskrise und dem Einsatz in Afghanistan nennt Transparency International gleich zwei Verknüpfungen von höchster politischer Brisanz.
Sterben für ein korruptes Regime? Auf diese Frage lässt sich das Thema im Fall Afghanistan zuspitzen. Allein 4500 deutsche Soldaten riskieren gegenwärtig am Hindukusch Leib und Leben. Doch je länger der Einsatz dauert, desto drängender wird die Frage, ob er sich wirklich lohnt und wann er beendet wird. Darüber entscheiden nicht nur Erfolge im Kampf gegen die Taliban, sondern auch gegen Bestechlichkeit und Günstlingswirtschaft. Gibt es hier keine Erfolge, droht der Entzug ziviler Hilfe, was den Militäreinsatz zur unlösbaren Mission machen kann.
Klar auf der Hand liegen auch die Gefahren in der Wirtschaftskrise. Hier geht es nicht allein um das härter werdende Ringen um Aufträge. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass die gigantischen Summen zur Rettung der Banken und Stützung der Konjunktur korrekt verwendet werden. Ein Anti-Korruptions-Register, wie es Transparency International verlangt, wäre da nützlich. Höchste Zeit, dass sich die Regierung dieses Themas annimmt, nachdem sie mit ihrem Vorgehen gegen Steueroasen bereits wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht hat.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung