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WAZ: Streit um Ärztehonorare

Archivmeldung vom 09.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die niedergelassenen Ärzte drohen mit Streiks. Das ist in Verhandlungen ums liebe Geld nicht ungewöhnlich, möchte man meinen. Ist es in diesem Fall aber doch: Kassenärzte sind keine Angestellten, und bezahlt werden sie nicht von einem "normalen Arbeitgeber", sondern von den Beitragszahlern.

Darum schaltet sich auch die Politik in die Verhandlungen ein. 2,5 Milliarden Euro gesteht sie den Ärzten zu, das wären immerhin zehn Prozent mehr. Damit würden und könnten sie sich zufrieden geben. Der Aufschlag wäre auch angemessen, denn ohne attraktive Honorare droht auf dem Land ein Ärztemangel. Doch die Politik hat auch ein heilloses Durcheinander angerichtet: Am Verhandlungstisch sitzen Ärzte und Kassen. Die Politik hat also etwas versprochen, was sie nicht versprechen kann. Zudem bestimmt die Regierung im Herbst erstmals den Beitragssatz selbst. Sie wird vor dem Wahljahr bemüht sein, ihn nicht zu hoch festzulegen. Höhere Ärztehonorare bewirken aber das Gegenteil. Wenn die Ärzte der ungewohnten Fürsprache der Regierung misstrauen, kann man ihnen das nicht verdenken.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Stefan Schulte)

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