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Neue OZ: Den Trend stoppen

Archivmeldung vom 06.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Amerikanische Verhältnisse in Deutschland? Auch hierzulande wächst die Kluft zwischen Arm und Reich. Zählte Deutschland noch in den 1990er-Jahren zu den Staaten mit eher ausgeglichenen Einkommensverhältnissen, so belegt die Bundesrepublik im aktuellen OECD-Vergleich nur noch einen mittleren Platz. Der Abstand zu den USA, die ganz unten auf der Rangliste stehen, hat sich deutlich verringert.

Dieser Trend muss gestoppt werden. Denn er belegt einen besorgniserregenden Wandel: Leih- und Teilzeitarbeit, geringfügige Beschäftigung sowie schlecht oder gar nicht bezahlte Praktika bestimmen mittlerweile das Leben von Millionen Beschäftigten. All das trägt zwar dazu bei, Unternehmen flexibel und wettbewerbsfähig zu halten. Doch zugleich ist die Zahl der Arbeitnehmer gestiegen, die von ihrem Lohn nicht leben können, eine höchst unwürdige Situation, vor allem für Vollzeitbeschäftigte.

Kurzfristige Lösungen gibt es nicht. Mittel- und langfristig aber kann die Strategie nur sein, die Anstrengungen in Bildung und Qualifizierung drastisch zu steigern, damit mehr Menschen gut bezahlte Jobs ausüben können. Und auch wenn es schon bis zum Überdruss gesagt ist: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss sich verbessern. Hier zu investieren ist sinnvoller, als Milliarden Euro für Betreuungsgelder auszugeben.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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