Neues Deutschland: zum 5. Jahrestag des Beginnd des Irak-Krieges
Archivmeldung vom 20.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls sich George W. Bush damals nach nur 41 Tagen Krieg in Irak auf einem Flugzeugträger im Golf »mission accomplished - Aufgabe erfüllt« melden ließ, sollte aller Welt bewiesen sein: Der am 20. März 2003 - heute vor fünf Jahren - begonnene Krieg zur Unterwerfung eines unbotmäßigen Diktators ist in historisch kurzer Frist beendet.
Die Botschaft: Wir sind die einzige Supermacht in der Welt. Uns kann sich niemand entziehen, dem wir Demokratie verordnet haben. Vermittelt wurde das Bild eines Hightech-Krieges nahezu ohne eigene Verluste, drapiert von befreit jubelnden Massen. Die Kriegslüge von den angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen gab Bush später sogar zu; mit seinen Ministern fing er an, die Verbündeten je nach Hilfswilligkeit in altes und neues Europa, den Rest der Welt nach dem gleichen Schema in Demokraten und Schurken einzuteilen.. Doch das zurechtgelogene Bild hielt der Realität nicht lange stand. Mögen viele Iraker nach dem Sturz Saddam Husseins aufgeatmet haben - menschenverachtende Brutalität, rassistische Überheblichkeit, hemmungslose Bereicherungssucht der US-Amerikaner verbunden mit totaler Konzeptionslosigkeit haben aus Irak längst eine Hölle von Krieg und Terror werden lassen.  Sie stempelt Bush zum politischen Bankrotteur, die Folgen freilich müssen andere tragen: die ungezählten Toten, Verletzten, Flüchtlinge, Verarmten ... Und der Krieg dauert noch immer an.
Quelle: Neues Deutschland