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Rheinische Post: Preis der Ölpest

Archivmeldung vom 02.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn die Umwelt ins Spiel kommt, versagt die Marktwirtschaft. Das erfahren die Menschen am Golf von Mexiko hautnah, seit die Ölplattform von BP gesunken ist. Das weiß auch die ökonomische Theorie und empfiehlt der Politik seit langem, Regeln zu schaffen, die die Benutzung (und erst recht die Verschmutzung) der Umwelt teuer machen.

Die Umwelt darf für Betriebe nicht länger ein kostenloser Produktionsfaktor sein, sondern muss einen Preis erhalten. In diesem Sinne hat die US-Regierung nun ein Gesetz auf den Weg gebracht, dass Konzerne für Umweltschäden bei Tiefseebohrungen stärker zur Kasse bittet. Damit werden sie künftig kaum noch leichtfertig riskante Bohrungen vornehmen - so das vernünftige Kalkül. Umso befremdlicher ist es, dass viele Abgeordnete aus US-Bundesstaaten mit mächtiger Ölindustrie wie Texas gegen das Gesetz gestimmt haben. Das ist unklug, provinziell, kurzsichtig. Für BP kommt das Gesetz zu spät. Immerhin hat der Konzern sich verpflichtet, alle Kosten der Ölkatastrophe zu übernehmen. Die gehen in die Milliarden. Nun ist BP gezwungen, sein Tafelsilber zu verkaufen. Dazu zählen auch die deutschen Aral-Tankstellen. Die Russen sind an der deutschen Traditionskette interessiert. Auch das ist Globalisierung.

Quelle: Rheinische Post

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