Neue OZ: Mammutaufgabe
Archivmeldung vom 26.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGroße Worte - wenig dahinter: Auch wenn CDU und SPD sich jetzt zu einer grundlegenden Reform der Pflegeversicherung bekennen, können sie damit nicht über eine dürftige Bilanz hinwegtäuschen. Zu mehr als einer Begriffsdefinition und einer Absichtserklärung hat es nicht gereicht.
Den Schaden tragen vor allem Demenz- sowie andere Schwerkranke und ihre Angehörigen, die seit Jahren vergeblich auf mehr Hilfe warten.
Dass sich bis zur Bundestagswahl noch etwas ändert, erscheint undenkbar. Denn noch ist völlig offen, wie viel die Reform kosten darf und wie sie zu bezahlen ist. Hinzu kommt, dass die Wirtschaftskrise die Finanzierung neuer Leistungen erschwert. Es rächt sich nun bitter, dass Chancen, die in den zurückliegenden (Boom-)Jahren bestanden haben, vertan worden sind.
Der Reformstau aber wird immer drängender. Denn es geht nicht nur darum, Webfehler wie die allzu grobe Einteilung der Patienten in drei Kategorien zu korrigieren. Darüber hinaus muss auch die Alterung der Bevölkerung stärker berücksichtigt werden.
Anders gesagt: Eine qualitativ bessere Betreuung ist allein schon eine große Herausforderung. Nimmt man die immer höher werdende Zahl pflegebedürftiger Senioren hinzu, erwächst daraus eine Mammutaufgabe. Im krassen Gegensatz dazu steht die geringe Aufmerksamkeit für das Thema - ein Trauerspiel.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung