Lausitzer Rundschau: Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt Gescheitert
Archivmeldung vom 12.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSo viele junge Leute wie noch nie haben heute keinen Ausbildungsplatz. Was bundesweit gilt, ist in der wirtschaftlich schwachen Lausitz noch viel dramatischer. Hier stehen so viele Jugendliche wie nie zuvor ohne Zukunftsperspektive da, obwohl die Zahl der Bewerber abgenommen hat.
Seit Jahren wird bereits über Bedarf ausgebildet. Doch selbst das ist
nicht genug. Die Statistik zeigt, dass in diesem Jahr weniger
Südbrandenburger Betriebe bereit sind, jungen Leuten beim Start in
eine berufliche Zukunft zu helfen. Der Ausbildungspakt - in aller
Eile aus Angst vor der angedrohten Ausbildungsplatzabgabe vor zwei
Jahren zwischen den Spitzenverbänden der Wirtschaft und der
Bundesregierung geschmiedet - steht vor seinen Scherben. Das zeigt
sich im Großen wie im Kleinen.
Dabei offenbart ein genauer Blick in die Zahlen die wahre Misere.
Denn von allen Lehrstellensuchenden hat fast die Hälfte schon vor
einem Jahr oder sogar früher ihren Abschluss gemacht, fast ein
Drittel ist gar ohne Zeugnis von der Schule gegangen. Es gibt also
ein echtes Leistungsproblem, gleichzeitig steigt aber der Anspruch,
werden die Berufsbilder komplexer. Hilfsarbeiter-Jobs sind immer
weniger gefragt. Nicht nur die Unternehmen sind in der Verantwortung,
sondern auch die Schulen, Elternhäuser und die Jugendlichen selbst,
dass sie eine gute Bildung bekommen.
Deutschlands Zukunft liegt in hoch qualifizierten Fachkräften.
Darüber sind sich alle einig, doch werden aus dieser Erkenntnis noch
keine Konsequenzen gezogen, obwohl der Fachkräftemangel bereits in
einigen Branchen deutlich zu spüren ist. Es kann nicht sein, dass
eine neue Generation von perspektivlosen Hartz-IV-Empfängern
herangezogen wird. Das kann weder das Ziel der Bundesregierung, noch
der Gesellschaft sein. Steuergelder lassen sich sinnvoller ausgeben.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau