Westfalenpost: Kein Kinderkram
Archivmeldung vom 07.03.2017
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Freigeschaltet durch André OttKinderkram ist die Leitung einer Kita heutzutage keineswegs. Die Ansprüche an die Kindergärten sind hoch. Kitas sind mehr als Indoor-Spielplätze. Sie sollen stark fürs Leben machen. Sie sollen den Grundstein im Bildungssystem legen und dafür sorgen, dass I-Dötze nicht mit Sprachdefiziten in die Schule kommen. Sie sind bis zu 45 Stunden pro Woche für die Kleinen da - und müssen deshalb umso besser und enger mit den Eltern zusammenarbeiten, damit Erziehung gelingen kann.
Alle Jahre wieder bekommen sie von der Politik neue Aufgaben aufgebürdet und stehen vor neuen Herausforderungen, wenn etwa traumatisierte Flüchtlingskinder Hilfe brauchen. Eltern und Politikern mag es wichtiger erscheinen, wenn so viele Kräfte wie möglich unmittelbar für die Kinder da sind, statt sich um die Kita-Verwaltung zu kümmern.
Doch all diese Aufgaben lassen sich nicht nebenbei im laufenden Geschäft bewältigen. Dafür braucht es kluge Konzepte, kreative Ideen. Dafür müssen Kooperationen eingestielt werden - zum Beispiel mit Schulen. Dafür müssen Mitarbeiter motiviert und fortgebildet werden. Eine Aufgabe, die umso wichtiger ist, als der Personalschlüssel und die Finanzausstattung der Kitas zu knapp bemessen sind. Wer an einer Stelle spart, muss eben an der anderen zuzahlen.
Quelle: Westfalenpost (ots) von Nina Grunsky