Neue Westfälische, Bielefeld: Hohe Telefongebühren in einigen Krankenhäusern
Archivmeldung vom 18.02.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist eine durchaus fragwürdige Methode, mit der manche Krankenhäuser versuchen, ihre Bilanzen aufzubessern. Angehörige und Freunde von Patienten zu nötigen, stark überhöhte Telefontarife zu zahlen, wenn sie den nahestehenden Patienten verbale Zuwendung zuteil werden lassen wollen, das hat mindestens ein Gschmäckle, wie der Schwabe sagt.
Zumal Branchenriesen wie der Asklepios-Klinikverbund mit rund 100 Einrichtungen in Deutschland behauptet, dass die jeweilige Klinik aus der Nutzung der teuren 0180er-Servicenummern "praktisch keine Gewinne" erziele. Die Kosten einer teuren, modernen Telefonanlage könnten so nicht gedeckt werden, heißt es weiter. Warum dann solche Abkassier-Versuche bei Angehörigen von Patienten, die oft anderes im Kopf haben, als sich über Missstände zu beschweren? Der Verdacht liegt nahe, dass es sich um eine Kalkulation auf tönernen Füßen handelt. So ist es richtig, dass negative Auswüchse öffentlich gemacht werden, um Druck bei den Kliniken zu erzeugen. Die Reaktionen zeigen, dass die Verbraucherschützer hier zu Recht den Finger in eine Wunde gelegt haben.
Quelle: Neue Westfälische