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Neue OZ: Kommentar zu Milchpreis

Archivmeldung vom 14.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Milchbauern in Europa können erst einmal aufatmen. Das Signal aus Brüssel, Butter und Milchpulver länger zu lagern als vorgesehen und so die Marktmenge zu reduzieren, verschafft erst einmal Luft.

Die durch einen ausbeuterisch niedrigen Milchpreis arg gebeutelten Bauern werden das zu schätzen wissen. Vor allem: Sie brauchen die Verschnaufpause, um noch irgendwie über die Runden zu kommen.

Zu mehr reicht es nicht. Denn die Brüsseler Beatmung hilft dem Patienten Bauer nicht wirklich auf die Beine. Im Gegenteil. Er hängt weiter am Tropf des Staates und könnte gar von dessen Subventionsmühlen zerrieben werden, wenn die Lagerware verkauft wird und den Teufelskreis schließt: wieder zu viel Menge am Markt, wieder Druck auf die Preise.

Es zeigt sich einmal mehr, wie mühselig es für die EU ist, den vor Jahrzehnten eingeschlagenen Irrweg planwirtschaftlicher Stützung zu verlassen und den Boden für eine Landwirtschaft zu bereiten, die trotz Wettbewerbs wächst und gedeiht.

Klar ist, dass es der EU derzeit an einer intelligenten Strategie mangelt, die die Existenz der heimischen Landwirte sichert und zugleich die der Bauern in ärmeren Weltregionen nicht gefährdet. Höchste Zeit also für ein klares Konzept - bevor 2013 der Agraretat im Brüsseler Budget vermutlich drastisch gekürzt wird.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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