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Lausitzer Rundschau: Der Sport und die Demografie

Archivmeldung vom 26.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf den ersten Blick sind es gute Zahlen, die Landes-, Stadt- und Kreisportbünde für die Lausitz verkünden. Trotz des Bevölkerungsrückganges verzeichnen sie immer mehr Mitglieder. Und auch der Anteil der Bevölkerung, der in einem Sportverein organisiert ist, steigt bis auf wenige Ausnahmen an oder bleibt relativ konstant. Auf den zweiten Blick spiegeln die Zahlen aber auch die Realität einer immer älter werdenden Lausitz wider.

Freilich wachsen zum einen das Angebot an Sportvereinen und damit die Mitgliederzahlen an. Fakt ist aber auch, dass die Menschen in den Vereinen immer älter werden. Nicht alle Vereine wollen oder können darauf reagieren, unterschätzen vielleicht sogar die Situation - sie altern regelrecht aus. Viele haben sich aber darauf eingestellt und ihre Angebote verändert. Rehabilitations-, Gesundheits- oder Seniorensport boomt - in jedem der Lausitzer Sportbünde. Die Entwicklung in der Lausitz - Bevölkerungsrückgang infolge des Geburtendefizits und des Wegzugs junger Menschen bei gleichzeitig steigendem Anteil immer älter werdender Menschen - ist nicht aufzuhalten. Landes-, Kreis- und Stadtsportbünde und auch die Vereine müssen sich aber darauf einstellen und ihr richtig begegnen. Auch die Bundesregierung reagierte und verabschiedete im März das Bildungspaket. Kinder aus Familien mit Hartz-IV-Empfängern können demnach kostenloses Vereinsmitglied werden. Bisher gibt es jedoch kaum Interesse, das Konzept ist daher zu überdenken. Es wird immer schwieriger, junge Menschen überhaupt für Sport zu begeistern und dann in die Vereine zu locken. Denn oft ist sie zu groß - die Verführung, vor dem Fernseher zu sitzen oder das Fußballmatch am Computer zu spielen. Gepaart mit falscher Ernährung führt dieser Bewegungsmangel dann zu Übergewicht und langfristigen gesundheitlichen Schäden. Umso wichtiger sind deshalb Kooperationen mit Schulen sowie Kindergärten und Projekte wie "Immer in Bewegung mit Fritzi" oder "Kinder fit machen". Um dem Mangel zu begegnen, sind auch Vereins-Fusionen erfolgversprechend. Vorausgesetzt, sie sind wohlüberlegt und vor allem auf den Nachwuchs ausgerichtet. Doch sollte die Anzahl von Fusionen nicht überhand nehmen. Ansonsten fehlen irgendwann die Gegner.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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