Westfalen-Blatt zum Thema Loveparade
Archivmeldung vom 29.07.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSo sehr Geduld bei der Aufarbeitung der Katastrophe von Duisburg angebracht ist: Die Vorwürfe von Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller konnte die Landesregierung nicht im Raum stehen lassen. Sie musste schnell dem Eindruck entgegen treten, dass Polizeimaßnahmen dazu beigetragen haben, ein Chaos auszulösen, das nun 21 Menschen das Leben kostete.
Ein großer Unterschied zur ersten Pressekonferenz vom Sonntag fiel gestern auf: Innenminister und Polizeiinspekteur waren sehr gut vorbereitet auf ihre schwierige Aufgabe. Es galt, Schallers Rolle wieder in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen, ohne die Staatsanwaltschaft durch Vorabveröffentlichung von Ermittlungsergebnissen zu sehr zu behindern. Das ist gelungen. Besonders der minutengenau angegebene Hilferuf des Veranstalters legt nahe, auf Überforderung der Loveparade-Macher zu schließen. Auch die fragwürdige Rolle der Stadt wurde zu Recht angesprochen. Doch es ist weiterhin zu klären, ob die Polizei nicht früher hätte erkennen können und müssen, dass hier eine Riesenveranstaltung lebensgefährlich aus dem Ruder läuft.
Quelle: Westfalen-Blatt