WAZ: Rauchverbot: Andere waren schneller
Archivmeldung vom 15.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer einmal einen Kaffee ziehen musste aus einem Automaten, der im einzigen, sechs Quadratmeter großen Raucherraum eines Bürohauses steht, der weiß, dass Passivrauchen eine ernste Sache ist. Die Politik weiß das schon lange.
Doch sie ließ lieber
unsere verqualmtesten Nachbarländer beweisen, dass Rauchverbote
entgegen der Warnung der Tabaklobby doch nicht zum Untergang der
Wirtschaft führt.
Nun hat es der Bund also vollbracht und immerhin öffentliche Gebäude
sowie Busse und Bahnen zu rauchfreien Zonen erklärt. Davon merken
werden wir wenig, denn die Verkehrsbetriebe waren einen Tick
schneller als die Berliner Legislative. Auch in den Büros sind die
Raucher wie in der gesamten Gesellschaft seit Jahren auf dem Rückzug.
Stickig bleibt's dagegen in Restaurants und Kneipen. Unser
Föderalismus will es so, dass über Theken und Tische die Länder
bestimmen. In NRW will die CDU das Rauchen in Speisegaststätten, aber
nicht in Kneipen verbieten. Die FDP hielte beides für überzogen und
setzt an, die Freiheit der Wirte zu verteidigen. Nach einer schnellen
Lösung klingt das nicht. Leider.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung