Neue OZ: Ein "Geisterspiel" zur Abschreckung
Archivmeldung vom 09.04.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin "Vollhonk" hat geworfen, ausbaden müssen es andere. Der FC St. Pauli, dem die Einnahmen fehlen, die Spieler, die vor leeren Rängen kicken, und die Fans, die ausgesperrt bleiben. Die Sippenhaft ist ungerecht, doch dem Gericht blieb keine Wahl, als mit einem "Geisterspiel" zu strafen. Ein Schiedsrichter wurde von einem Becher getroffen und ging zu Boden. Ein Tadel hilft da nicht, das Urteil sollte schmerzen. Nur dann dient es der Abschreckung.
Enge Stadien, keine Zäune, keine allzu intensiven Kontrollen und dazu ein kühles Bier am Platz. So wollen alle gerne Fußball erleben. Das geht nur, wenn die Sicherheit gewährleistet ist, und verantwortlich dafür sind die Clubs. Sie können nicht jeden Wurf verhindern, aber mit personalisierten Tickets und großflächiger Videoüberwachung vorbeugen. Und mit harten Strafen. Sie müssen nun auch den "Werfer" vom Millerntor ereilen. Erhält er ein lebenslanges Stadionverbot und wird von St. Pauli für den Schaden haftbar gemacht, dürfte künftig so mancher den Becher lieber wieder zurückstellen, als ihn durch die Luft zu feuern.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung