Neue OZ: Wer hat die Idee für den genialen Konsens?
Archivmeldung vom 23.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Verunsicherung in Sachen Urheberrecht ist riesig - genau wie die Summen, die in diesem Zusammenhang genannt werden: Mal beklagt die Musikindustrie Millionenverluste durch Raubkopien. Dann wieder klingeln die Kassen, weil ein YouTube-Video um die Welt geht - und ein illegal verwendeter Song dank des Klick-Erfolgs noch einmal die Charts stürmt. Für die großen Kreativkonzerne liegen Chancen und Risiken des Internets nah beieinander; Grund genug, der Industrie einen gewissen Einfallsreichtum beim Umgang mit den eigenen Rechten abzuverlangen.
Noch wichtiger ist es, die Möglichkeiten des Internets in rechtliche Bahnen zu lenken - und einen Konsens zu formulieren, der auch für Laien plausibel ist. Dass an Song-Downloads ohne Bezahlung etwas faul ist, passt noch zum landläufigen Rechtsempfinden. Aber was ist mit dem Sampeln von Werken? Was mit der Verwendung von Produktfotos bei E-Bay? Mit dem digitalen Zeitalter sind Hunderte von Zweifelsfällen entstanden. In jedem einzelnen muss der schwierige Konflikt gelöst werden: Wie sichert man die Existenz der Kreativen, ohne jeden zweiten Nutzer zu kriminalisieren?
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung