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Rheinische Post: Zins-Zocker

Archivmeldung vom 11.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn private Unternehmen meinen, ihre Gewinne bei riskanten Zinswetten riskieren zu müssen, sollen sie es tun. Der Markt wird zeigen, ob solche Strategien klüger oder dümmer sind als die der Wettbewerber. Wenn allerdings Kommunen das Geld ihrer Steuerzahler mit solchen Wetten verjubeln, liegen die Dinge anders.

Für Kommunen gibt es keinen Markt, der die Schlechten aussortiert. Kommunen können auch nicht Pleite gehen. Sie reichen ihre Schulden einfach an die Bürger weiter. Deshalb muss in kommunaler Politik und Verwaltung die Moral den Markt ersetzen. Kommunen sind in diesem Sinne in der Pflicht, besonders vorsichtig mit dem Bürgervermögen umzugehen. Dagegen haben die Zins-Zocker eindeutig verstoßen. Für die politische Beurteilung dieses Versagens ist es gleich, ob einige dabei auch etwas gewonnen haben. Auch, wie gut die Banken sie zuvor beraten hatten. Denn entweder die Entscheider haben nicht begriffen, auf was sie sich da einlassen, oder sie haben ihre Kommunen bewusst der Möglichkeit teilweise fast unbegrenzter Verluste ausgesetzt. Mangelnde Kompetenz und mangelndes Risikobewusstsein sind die Kardinalfehler eines jeden Finanzgeschäftes. Das wissen sogar Kleinanleger.

Quelle: Rheinische Post (von Thomas Reisener)

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