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Neue OZ: Weltfremde Verkehrspolitik

Archivmeldung vom 18.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

SPD und Grüne wollen wohl aus Innenstädten Naherholungsgebiete machen. So muss ihr Vorstoß gedeutet werden, Tempo 30 als neue zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts in der Straßenverkehrsordnung zu verankern. Die Verkehrsexperten halten ihre Idee für genial: Fußgänger und Radfahrer würden besser geschützt, die Sicherheit nähme zu, und Lärm und Abgase gingen zurück.

Beide Parteien nennen die umrissene Vision eine moderne Verkehrspolitik - tatsächlich aber ist sie weltfremd. In urbanen Zentren, die immer stärker von Autos und Lastwagen frequentiert werden, sollte der Verkehr rollen und nicht verlangsamt werden. Dass durch ein Tempo 30 tatsächlich Aggressionen gemindert, Aufmerksamkeit gesteigert und die Verkehrssicherheit insgesamt erhöht wird, muss zudem stark bezweifelt werden. Langsames Fahren kann sogar das Unfallrisiko steigern. Dann nämlich, wenn man eigentlich zügig Kreuzungen und andere Zonen hinter sich lassen will und diese dadurch ja auch für andere Verkehrsteilnehmer wieder räumt.

Das gestaffelte Tempolimit in deutschen Innenstädten - Schrittgeschwindigkeit in Spielstraßen, Tempo 30 in Wohngebieten und sehr belebten Einkaufsstraßen sowie Tempo 50 in allen anderen Bereichen - hat sich über Jahrzehnte bewährt. Aber SPD und Grüne scheinen eben in Autofahrern ideologische Feindbilder zu sehen, die es auszubremsen gilt, anstatt sie fahren zu lassen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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