Neue OZ: Leipziger Bitterkeit
Archivmeldung vom 20.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchon einmal war ein Raketenmann der Clou einer Eröffnungsfeier: Vor fast genau 25 Jahren machten die Organisatoren der Olympischen Spiele in Los Angeles der staunenden Weltöffentlichkeit mit diesem futuristischen Auftritt unmissverständlich deutlich, wer in der modernen Welt die Nase vorne hat: der Westen.
Dass die Verantwortlichen der Kölnmesse nun ebenfalls einen fliegenden Düsentrieb engagiert haben, mag ohne jeden Hintergedanken geschehen sein, ist angesichts der Vorgeschichte der Gamescom aber dennoch nicht ohne Brisanz. Denn in Leipzig herrscht noch immer große Bitterkeit darüber, wie erbarmungslos die Branchengrößen trotz des Erfolges der Games Convention nach Köln "rübergemacht" haben. Mit einer gewissen Schadenfreude mag in Leipzig deshalb auch registriert werden, dass NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) die Gamescom meidet und stattdessen mit Medienminister Andreas Krautscheid nur einen Mann aus der zweiten Reihe schickt. Möglicherweise treibt den Regierungschef die Angst, im Wahlkampf mit "Killerspielen" in Verbindung gebracht zu werden. Der sächsische Ministerpräsident, Rüttgers' Parteifreund Stanislaw Tillich, hatte 2008 die Games Convention höchstpersönlich eröffnet.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung