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Westdeutsche Zeitung: Der Euro

Archivmeldung vom 29.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Euro wird erwachsen: Anfangs als "Weichmacher" verspottet, schickt sich die Gemeinschaftswährung fünf Jahre nach der Bargeldeinführung an, dem einst übermächtigen Dollar ernsthafte Konkurrenz zu machen. Zum ersten Mal liegt der Wert aller Euro-Banknoten weltweit über dem der Dollar-Scheine.

Auch wenn diese Nachricht eher symbolischen Charakter hat - sie zeigt, dass das Vertrauen in die junge Währung weltweit wächst.

Erst vor wenigen Tagen erklärten die Vereinigten Arabischen Emirate, einen Teil ihrer Fremdwährungsreserven von Dollar in Euro umzuschichten. Ähnliches hatten zuvor schon der Iran und Australien angekündigt. Weltwirtschaftlich betrachtet sind das zwar Trippelschritte, aber der Anfang ist gemacht. Nach jahrelangen Widerständen setzt sich die Erkenntnis durch, dass der Euro zum Dollar-Rivalen taugt. Selbst unabhängige nationale Währungen wie der Schweizer Franken, die dänische und norwegische Krone, der südafrikanische Rand oder der brasilianische Real koppeln sich immer mehr an die europäische Gemeinschaftswährung. Dieser Trend dürfte sich auch in Zukunft fortsetzen, zumal die Euro-Zone wirtschaftlich wieder mächtig an Fahrt gewonnen hat.

Trotz dieser positiven Nachrichten ist der Euro noch weit davon entfernt, den Greenback als Weltleitwährung abzulösen. Der Dollar bleibt auf absehbare Zeit die Nummer eins. Und das nicht nur, weil sich einige Ökonomen fragen, ob die Stärke des Euro nicht viel mehr eine temporäre Schwäche des Dollar ist. Der Finanzmarkt in Übersee ist immer noch deutlich liquider als der europäische. Auch der Handel mit Rohstoffen dürfte bis auf weiteres in Dollar abgewickelt werden. Dennoch muss der Greenback künftig mit einem starken Nebenbuhler aus Europa rechnen.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Zeitung

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