Lausitzer Rundschau: Die Linken und die Alt-Kommunistin Fragen bleiben
Archivmeldung vom 19.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem Ausschluss der kommunistischen Abgeordneten Christel Wegner aus der niedersächsischen Landtagsfraktion der Linkspartei ist die Angelegenheit noch lange nicht erledigt. Nach wie vor unbeantwortet ist doch die Frage, wie es überhaupt sein kann, dass jemand mit solch wirren Ansichten auf die Landesliste der Linken gesetzt wird.
Die Leidenschaft für Mauer und Stasi fällt schließlich nicht einfach so vom Himmel. Die Partei wusste, um wen es sich bei Wegner handelt. Konsequent und glaubwürdig wäre gewesen, die Alt-Kommunistin gar nicht erst antreten zu lassen. Jetzt ist nur versucht worden zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Zumal die Dame auch noch beharrlich ihr Mandat verteidigt. Abgrenzung sieht anders aus. Der Vorgang wirft ein Licht auf das Selbstverständnis der Linken und ihre Art, politisches Personal zu akquirieren. Es gibt denen recht, die sagen, die Partei ist immer noch ein Sammelbecken für Alt-Stalinisten, DDR-Nostalgiker und Weltverbesserer - trotz ihrer populären Köpfe wie Oskar Lafontaine und Gregor Gysi, trotz oder gerade wegen der stets wohlfeilen Parolen im Sinne der Arbeiterklasse. Für die Partei ist der Skandal nun ad acta gelegt, wirkliche Selbstbespiegelung wird es bei den Linken nicht geben. Seit Monaten schon schwimmt die Partei auf einer Erfolgswelle, die sich durch den gigantischen Steuerskandal noch einmal verstärken wird. Und wer würde das schon aufs Spiel setzen wollen?
Quelle: Lausitzer Rundschau