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Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Hessen-SPD

Archivmeldung vom 21.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jürgen Walter (SPD) hat die Strategie des gegen ihn laufenden Parteiausschlusses empfindlich gestört. Mit einem raffinierten Spiel über Bande unterlief er am Freitag alle Abschottungsversuche. Kurzerhand veröffentlichte er seine hinter verschlossenen Türen vorgetragene Sicht der Dinge.

Die weiße Kugel wurde der CDU zum Kopfstoß zugespielt. Man kann es glauben oder nicht: Falls die Hessen-Union tatsächlich zu einer großen Koalition bereit war, steht Andrea Ypsilanti mit ihrer Begründung für den Wortbruch blamiert da. Walter will sagen: Sie war nicht auf die Linkspartei angewiesen, sie hatte eine Alternative. Klar, dass Roland Koch umgehend dementierte. Seine Partei habe ihn garantiert nicht abgeschrieben und sei auch nicht zur Machtteilung ohne ihn bereit gewesen. Vor dem Hintergrund jüngster Karambolagen im einst so geschlossenen Kampfverband Hessen-CDU klingt dieser Reflex ziemlich hohl. Interessanter wäre es zu wissen, was Volker Bouffier auf Unionsseite wohl sagen könnte. Aber er wird schweigen, zumindest klare Antworten vermissen lassen. Das ist besser für seine Union und spielt wiederum Dissident Walter in die Hände, dessen Rauswurf aus der SPD längst beschlossene Sache sein könnte. Vermutlich will der Hessen-Rebell Andrea Ypsilanti nur noch aus Rache im Zeugenstand sehen, denn um Wahrheitsfindung geht es gar nicht mehr.

Quelle: Westfalen-Blatt

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