Waldbrandtheorie und Zombie-Unternehmen
Archivmeldung vom 17.06.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićChristian Kreiß schrieb den folgenden Kommentar: "Unterdrückte Bereinigungen, Zombie-Unternehmen und der Prozess der schöpferischen Zerstörung: Kommt eine unkontrollierbare Weltwirtschaftskrise auf uns zu? Fragestellung: Erfahrungen aus Australien zeigen: Wenn man lokal begrenzte Buschbrände lange künstlich unterdrückt, sammelt sich immer mehr Biomasse an. Dann kommt irgendwann ein Brand, der nicht mehr kontrollierbar ist, ein Flächenbrand mit katastrophalen Schäden, die viel größer sind, als wenn regelmäßig kleinere, lokal begrenzte Brände ausbrechen."
Kreiß weiter: "Das Gleiche gilt für die Ökonomie. Wenn man lange Zeit Rezessionen künstlich unterdrückt, bilden sich immer mehr Zombie-Unternehmen, Unternehmen ohne ökonomische Existenzberechtigung. Kommt dann eine erneute Rezession, kann diese in einen unkontrollierbaren Abschwung übergehen, eine Depression wie 1929. Eine solche Weltwirtschaftskrise reißt auch viele produktive Unternehmen mit in den Abgrund und richtet sehr viel mehr Elend an, als es viele regelmäßige kleinere Rezessionen gemeinsam tun. Stehen wir heute vor solch einer auf uns zukommenden, unkontrollierbaren Weltwirtschaftskrise?
Weisheitsvolle Natur: Zerstörung und Tod gehören zum Leben dazu
Der herausragende Wirtschaftshistoriker Knut Borchardt gebrauchte in den 1980er Jahren an der LMU München in seiner Vorlesung Wirtschaftsgeschichte folgendes Bild zur Erklärung von Konjunkturzyklen.[1] In Australien gab es regelmäßige Buschbrände. Daraufhin beschloss die Regierung, diese Waldbrände durch stark vermehrten Feuerwehreinsatz zu bekämpfen. Das gelang. Viele Jahre lang fanden kaum mehr lokale Waldbrände statt. Dann kam allerdings ein Waldbrand, der so gewaltig war, dass die Feuerwehr keine Chance mehr hatte. Der Buschbrand entwickelte sich zum katastrophalen Flächenbrand. Der Schaden dieses einen Großbrandes war um eine Vielfaches größer als viele kleine, regional begrenzte Buschbrände gewesen wären. ....[weiterlesen]
Quelle: apolut von Christian Kreiß