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Neues Deutschland: zur Haltung der arabischen Staaten ggenüber dem Krieg Israels gegen Gaza

Archivmeldung vom 30.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die notorische Gleichgültigkeit der arabischen Regierungen gegenüber den Palästinensern im Allgemeinen und der Hamas im Besonderen war schon immer Teil des Nahostproblems.

Libyens Staatschef Ghaddafi sprach jetzt sogar von einer »feigen und defätistischen Haltung« seiner Kollegen. Allerdings ist Ghaddafis solidarische Entrüstung mit Vorsicht zu genießen. Als PLO-Chef Arafat 1982 mit seiner Führung vor der israelischen Armee von Beirut nach Tunis flüchtete, rief ihm Ghaddafi nach, er hätte seinem Volke mehr genutzt, wenn er in Libanon den Märtyrertod gestorben wäre. Arafat folgte dem zweifelhaften Rat bekanntlich nicht und überlebte damals, auch politisch. Was ihn und die Hamas - die pikanterweise einst auch mit Hilfe Israels gegen den PLO-Führer in Stellung gebracht wurde - dennoch eint: Sie sind zwar gewählte bzw. anerkannte Vertreter ihres Volkes, doch dieser Status wurde und wird ihnen verweigert. Von Israel, von den USA, von Westeuropa. Mehr denn je glaubt man dort, sich seine Verhandlungspartner auf palästinensischer Seite selbst wählen zu können. Dies kann nur schiefgehen. Die Einsicht dessen könnte freilich schneller reifen, wenn die Hamas endlich mehr auf Diplomatie statt auf Artillerie setzen würde. Denn auch ihr Märtyrertod nützte niemandem.

Quelle: Neues Deutschland

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