Neue OZ: Kommentar zu Managergehälter
Archivmeldung vom 12.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGrundsätzlich sollte es den Staat nicht interessieren, ob ein Arbeitgeber seine Top-Angestellten angemessen oder zu hoch bezahlt. Vergütungen sind Privatsache - auch wenn sich gelegentlich schon die Frage aufdrängt, was noch moralisch vertretbar ist und was nicht.
Dieselbe Frage stellt sich auch bei manchen Showstars und Fußballspielern. Über deren teilweise aberwitzig hohen Einkünfte regt sich kaum jemand auf. Im Gegenteil, diese Millionensummen verstärken den Glamour eher noch und sind gesellschaftlich akzeptiert.
Bei Managern ist dies aus gutem Grund anders. Nicht die Höhe ihrer Einkünfte ist hier das Kernproblem, sondern ein möglicherweise falsches Anreizsystem. Dieses kann zu gravierenden unternehmerischen Fehlentscheidungen verleiten - mit fatalen Folgen für den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft. Da muss die Politik regulierend eingreifen.
Eine rein national beschlossene Begrenzung der Gehaltshöhe wäre allerdings falsch. Denn dann würden die Besten nur noch im Ausland arbeiten wollen.
Dagegen zielt der jüngste Beschluss der Koalition in die richtige Richtung, weil er Nachhaltigkeit etwa bei Gewinn- und Kursentwicklung befördert. Der nächste Schritt sollte ein vergleichbares Abkommen auf dem Weltfinanzgipfel in London Anfang April sein.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung