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Rheinische Post: Obamas Klimmzug

Archivmeldung vom 08.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Barack Obama ist in einer äußerst schwierigen Situation. Er ist der nächste US-Präsident, hat aber formell noch keine Macht, um in den USA das Steuer herumreißen zu können.

Er sieht den desolaten Zustand der Wirtschaft und registriert, dass die heimische Automobilbranche vor dem Kollaps steht. Noch ist die Regierung Bush für Rettungsmaßnahmen zuständig. Sie hat das Desaster in weiten Bereichen auch mit verursacht. Doch viele Amerikaner blicken jetzt erwartungsvoll auf Obama, sie haben ihn gewählt und erhoffen nun ihre Stimm-Rendite. Obama kann bis zur Amtsübernahme am 20. Januar nur Signale geben. Sind es die richtigen, können sie die Lage entspannen. Sein am Wochenende angekündigtes Investitionsprogramm ist das größte seit den 50er Jahren. Es ist ein Versprechen, mehr nicht. Er will Arbeitsplätze in Millionenhöhe schaffen und die Infrastruktur Amerikas verbessern. Wie er die Runderneuerung schaffen und bezahlen wird, will er später sagen. Er hämmert daher sein "yes we can" den Leuten als Handlungsanweisung ein, weil er weiß, dass er mehr als eine psychologische Aufbruchstimmung zur Zeit nicht erzielen kann. Amerika hat aber auch ein Strukturproblem  das ist mit psychologischer Aufmunterung nicht zu lösen.

Quelle: Rheinische Post

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