Neues Deutschland: zur Irak-Politik von US-Präsident Bush
Archivmeldung vom 09.02.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDouglas Feith war die Nummer drei im Pentagon, neokonservativer Vordenker, geistiger Vater der Präventivkriegsstrategie und des Irak-Feldzuges, einer der aggressivsten Bush-Falken. Dieser einstige Staatssekretär habe »unangemessen« gehandelt, heißt es nun in einem weitgehend noch unter Verschluss gehaltenen Regierungsreport. Verheerend nannte ein Senator die Verurteilung.
Das Büro von Feith agierte praktisch als eine Art
Nebengeheimdienst. Es sammelte Informationen über angebliche
Massenvernichtungswaffen Bagdads und fütterte damit das Weiße Haus,
es setzte die Legende in die Welt, Saddam Hussein arbeite mit dem
Terrornetzwerk Al Qaida zusammen. Lügen, die dann als Kriegsgrund
herhalten mussten. Es scheint, als könnte sich die Geschichte
wiederholen. Die Bush-Administration »bastelt am Fall Iran«, sagte
jetzt Wesley Clark. Der Mann muss es wissen, er war einmal
NATO-Oberbefehlshaber. Der USA-Präsident setzt am Golf ungeachtet
aller Beteuerungen, man denke nicht an Krieg, auf Eskalation, und
Teheran hält beim Säbelrasseln dagegen. Washington rüstet rhetorisch
auf, beschuldigt Iran fast täglich, die Gewalt in Irak und in Libanon
zu schüren, die Hamas mit Waffen zu versorgen. Zugleich erteilte Bush
seinen Truppen die Lizenz zum Töten vorgeblicher iranischer Agenten
im Zweistromland und ließ einen zweiten Flugzeugträger in der Region
stationieren. Douglas Feith hat in Washington noch immer einen Bruder
im Geiste.
Quelle: Pressemitteilung Neues Deutschland