Neue OZ: Kommentar zu Althaus
Archivmeldung vom 13.02.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittStets daran denken, möglichst wenig darüber sprechen - das ist Devise bei Thüringens CDU im Fall Althaus. Der schwere Skiunfall des Ministerpräsidenten hat die Partei ins Mark getroffen. Ein Wahlkampf ohne ihn ist für sie schwer vorstellbar; ein Wahlkampf mit ihm, wenn er gesundheitlich nicht völlig wiederhergestellt ist, aber ebenfalls.
Ganz zu schweigen von den Konsequenzen, die ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen ihn haben könnte.
Mit Blick auf die Landtagswahl ist das eine denkbar schlechte Ausgangslage für eine Partei, die Umfragen zufolge von den bisher gewohnten Zustimmungswerten weit entfernt ist. So verständlich es ist, auf rasche Genesung und baldige Rückkehr von Althaus zu setzen: Mit jedem Tag, der verstreicht, wird die Frage nach Alternativen drängender. Um eine Beantwortung wird die CDU also nicht herumkommen. Klagen über Unmenschlichkeit und Brutalität der Politik helfen da wenig. So menschlich verständlich Rücksichtnahme auf den schwer angeschlagenen Ministerpräsidenten ist: Mit einem Amts- oder Mitleidsbonus sollte die Partei nicht rechnen. Sie muss vielmehr in absehbarer Zeit sagen, mit welcher Mannschaft sie antritt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung