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Neue OZ: Mehr als mutlos

Archivmeldung vom 11.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die von der EU versprochene Milliardenhilfe für Klimaschutz in Entwicklungsländern ist mehr als mutlos. Lediglich bis zu 15 Milliarden Euro pro Jahr sollen nach dem Wunsch der Kommission die 27 EU-Staaten zum Kampf gegen den Klimawandel beisteuern.

Doch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man bedenkt, dass laut Experten jährlich bis zu 110 Milliarden Euro für einen solchen Zweck notwendig wären.

Obgleich also das Sümmchen aus Brüssel nicht der Rede wert ist, ist hinter den Kulissen unter anderem auch von Deutschland weinerliches Gezeter zu vernehmen: Die Ankündigung konkreter Hilfe, so das Argument, schwäche die Verhandlungsposition in Kopenhagen, wo im Dezember auf dem Weltklimagipfel ein Nachfolgepaket für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll gefunden werden soll. Wenn solches Geschacher Schule macht, wird Kopenhagen zum Fiasko.

Die tiefe Kluft zwischen Theorie und Praxis ist unübersehbar: Im Ankündigen hehrer Reduktionsziele von Treibhausgasen sind Deutschland & Co meisterlich, im Umsetzen miserabel. Das ist umso bedauerlicher, weil zu befürchten ist, dass US-Präsident Obama anders als angekündigt bis Kopenhagen keine neue Klima-Initiative auf den Weg bringt. Der erhoffte Schwung ist schon verpufft.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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