Neue OZ: Mutig und gefährlich
Archivmeldung vom 29.06.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMutig, richtig, aber gefährlich: So lässt sich die Klage der BayernLB gegen ihre Ex-Vorstände zusammenfassen.
Richtig, weil spätestens jetzt Versager-Manager nicht mehr darauf hoffen können, nach ihrem Ausscheiden automatisch mit einem Millionen-Betrag abgefunden zu werden. Zwar waren die Rauswürfe von Ex-Hypo-Real-Estate-Vorstand Georg Funke und dem Ex-Chef der HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, anders gelagert. Dennoch wurden sie mit Millionen versüßt und haben so dem Bild von deutschen Managern in der Öffentlichkeit schwer geschadet. Der bevorstehende Prozess setzt dagegen neue Zeichen: Verantwortliche werden jetzt zur Rechenschaft gezogen.
Die Klage in Bayern ist mutig, weil ihre Folgen kaum überschaubar sind. Dieses scheinbar konsequente Durchgreifen könnte leicht auch den inneren Führungszirkel der bayerischen Politik erfassen. Schließlich ist es unverständlich, dass der Vorstand haftet und der Verwaltungsrat, der alle Entscheidungen absegnete, davonkommen soll.
Gerade deshalb ist die Klage für die bayerische Regierung auch gefährlich. Sollte die aktuelle Schadenersatz-Forderung scheitern, kann die Bank erst dann die Akten im Fall der BayernLB schließen, wenn auch die Verantwortung des früheren Chef-Kontrolleurs, Ex-Finanzminister Kurt Faltlhauser, ebenso intensiv geprüft wurde.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)